„Es war eine andere Art von Turniermodus, den die E-Jugend Fußballkicker des SV Ascha und des FC Alburg am 25.09.18 gemeinsam in Alburg durchgeführt haben“, erklärten die Trainer des FC Alburg Robert Staudinger und des SV Ascha Thomas Schiessl. „Alle Kinder waren voll dabei und waren erfolgreich, erzielten zumindest ein Tor“.
Das Turnier wurde unter der Woche Spätnachmittags in 1,5 Stunden ausgetragen. Acht Teams mit bis zu fünf Spielern und Spielerinnen (eine Gruppe D-Mädels war auch dabei!) gingen an den Start, so wurde ständig gleichzeitig gespielt. Die Teams wurden leistungsmäßig in zwei Gruppen eingeteilt. Auf zwei FUNino-Plätzen wurden zwölf Spiele gespielt und beachtliche 124 Tore erzielt. Im Schnitt pro Spiel über zehn Tore in 10min.

Der FC Alburg spielt bei den Kleinfeld-Kids schon seit über 2 Jahren Funino (Fun, englisch für Spaß; Nino, spanisch für Kind). So heißt das Spiel für sechs- bis zehnjährige Fußballer, die F- und E-Jugend. Es hat ein paar besondere Regeln: Das Feld ist kaum größer als ein Basketballfeld. Es gibt nicht zwei große Tore, sondern vier kleine. Jede Mannschaft greift auf zwei von ihnen an, die etwa zwölf Meter nebeneinander entfernt an jeder Längsseite stehen. Torhüter gibt es nicht. Und ein Team besteht nicht aus elf, nicht aus sieben, sondern aus drei Spielern.

Fußball kennen die meisten als 11 gegen 11 auf dem großen Feld. Für die Kleinen ist das ungeeignet, der Weg zum anderen Tor gleicht einer Weltreise. Weniger Spieler, kleineres Feld – das gibt’s im Kinderfußball schon länger. Üblich sind 7 gegen 7 quer über das Fußballfeld, in manchen Bundesländern auch 5 gegen 5. Funino ist die radikalste Variante.
Beim 3 gegen 3 ist jeder Spieler in jeden Angriff eingebunden und Tore dürfen nur in der Schusszone erzielt werden. So wird planloses Schießen aus der Entfernung unterbunden und verstärkt das Dribbeln und Passen zu Mitspieler und Tor geübt. Ebenso ist das schnelle Umschalten bei Ballverlust auf den kleinen Platz sehr wichtig, um Tore zu verhindern. In Spielen mit größeren Mannschaften auf größeren Feldern steht meist mindestens ein Spieler rum oder wird übergangen, selbst beim 4 gegen 4. "Sobald ein Spieler beim Funino pausiert, fällt das auf", sagt Staudinger. Bei einem Rückstand von drei Treffern durfte sich das zurückliegende Team einen zusätzlichen Spieler aufs Feld holen. Ein Schiedsrichter ist gar nicht notwendig. Ein Betreuer hat das Spiel moderiert, so der Trainer, „das hat sehr gut geklappt“.
 "Mit Funino schult man die Stärke eines Xavi, mit Funino macht man Xavis", sagt Horst Wein, der Funino vor dreißig Jahren erfunden hat. Xavi war die prägende Figur der spanischen Nationalmannschaft bei ihren drei Titelgewinnen 2008 bis 2012. Wein, 73, war früher Hockeynationaltrainer in Deutschland und Spanien, schrieb dann Bücher über Hockey-, später über Fußballtraining. Sein Steckenpferd ist der Kinderfußball.
Wein hat – hier ist das Wort ausnahmsweise angebracht – eine Fußballphilosophie entworfen. Er lässt Kinder Fußball nicht wie kleine Erwachsene spielen. "Ich passe die Regeln dem Kind an", sagt er.