Begeisterte Kinder und Trainer des FC Alburg und der SG DJK Leiblfing/SpVgg. Hankofen/SV Feldkirchen

 
„Es ist eine andere Art von Turniermodus, den die G- und F-Jugend-Spieler des FC Alburg und der SG DJK Leiblfing/SpVgg. Hankofen/SV Feldkirchen am 27.9.2019 gemeinsam durchführen“, erläutern die Trainer des FC Alburg Robert Staudinger, Stefan Spanner, Daniel Spohn und Lienhart Huber sowie der Spielgemeinschaft Michael Muhr und Manfred Weinfurtner. „Alle Kinder sind voll dabei, ständig gefordert, immer in Bewegung und erzielen zumindest ein Tor.“
Fussball kennt man als „Elf gegen Elf“ auf dem großen Feld. Für die kleinen Kicker ist das ungeeignet, der Weg zum anderen Tor gleicht einer Weltreise. Weniger Spieler, kleineres Feld – das gibt’s im Kinderfussball schon länger. Üblich sind „Sieben gegen Sieben“ quer über eine Platzhälfte. FUNino ist die radikalste Variante. Der DFB hat sich von FUNino (Fun, englisch für Spaß; nino, spanisch für Kind) überzeugen lassen und hat vor kurzem eine einjährige Pilotphase verkündet. Die Tendenz scheint klar: In Zukunft soll es für deutsche Kinder vielleicht nur noch Minifussball geben. Es bahnt sich eine Revolution des Kinderfussballs an, die in den nächsten Jahren Schritt für Schritt vollzogen werden soll.
Das bisherige „Sieben gegen Sieben“ sieht oft so aus: Bei jeder Mannschaft gibt es zwei, drei gute Spieler, die meist am Ball sind. Dafür bekommen ihn ein, zwei oder auch drei andere so gut wie nie. Die Spiele werden von einigen wenigen herausragenden Kindern dominiert. Der Rest darf ab und zu mal gegen das Leder treten, verbringt aber viel Zeit neben dem Platz, weil oft der Erfolg zählt und die Besten spielen sollen.
Ganz anders jetzt FUNino: Das Feld ist kaum größer als ein Basketballfeld. Es gibt nicht zwei große Tore, sondern vier kleine. Jede Mannschaft greift auf zwei von ihnen an, die etwa zwölf Meter nebeneinander entfernt an jeder Längsseite stehen. Torhüter gibt es nicht. Und ein Team besteht nicht aus elf, nicht aus sieben, sondern aus drei Spielern.
Und hier ist ständig Action! Verstecken gibt es nicht, alle Kinder sind ständig in Bewegung. Das Spiel auf jeweils zwei Tore erweitert das Blickfeld der Kinder, zwingt sie zum Spiel über außen, zur Spielverlagerung, zu eigenen taktischen Entscheidungen. Jeder muss angreifen und abwehren. Tore dürfen nur in der Schusszone erzielt werden. So wird planloses Schießen aus der Entfernung unterbunden und verstärkt das Dribbeln und Passen geübt. „Bei FUNino bekommen schon Siebenjährige Spielübersicht“, so die einhellige Meinung der Trainer auf dem Alburger Sportgelände. Und die Kinder schießen begeistert Tore. Eines nach dem anderen…
48 Kinder spielen auf sechs FUNino-Plätzen auf dem Sportgelände des FC Alburg, bei dem FUNino im Kleinfeldbereich schon seit drei Jahren praktiziert wird. Zwölf kleine Teams zu je vier Spielern (nach jedem Tor wird rotiert) gehen an den Start. So wird ständig gleichzeitig gespielt, insgesamt 36 Spiele zu je zehn Minuten im Champions-League-Modus. Der Gewinner eines Spiels steigt jeweils auf, der Verlierer ab. So messen sich immer Teams mit etwa gleicher Spielstärke, die Besten werden mehr gefordert, die Schwächeren stets gefördert. In den 36 Spielen fallen insgesamt 250 Tore, das sind im Schnitt pro Spiel sieben Tore. „Studien belegen, dass Kinder in Relation zu einem normalen Spiel viermal so viele Ballkontakte haben und siebenmal so viele Tore schießen. Kinder, die eine Zeit lang FUNino spielen, passen genauer, haben einen besseren Überblick und laufen sich geschickter frei. Und keiner steht nur herum oder ist nur Auswechselspieler“, erklären die Trainer nach dem Turnier den Eltern. Am Ende des Turniers sieht man viele strahlende Kinderaugen. Auf die Frage, wer alles ein Tor geschossen hat, schnellen unzählige Arme hoch. FUNino ist tatsächlich eine andere Art des Kinderfussballs. Vielleicht die Wiedergeburt des Straßenfussballs?


Die 5 FUNino-Felder auf dem Sportgelände des FC Alburg aus der Vogelperspektive