Der erste Versuch 1928/31 - 1936

 
 
(rg) Die Geschichte des organisierten Fußballs in Alburg reicht bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurück. So wurde laut Festschrift zum 30. Gründungsjubiläum (1986) der FC Alburg am 1. Mai 1928 als
 

Sportverein (SV) Alburg

 
zum ersten Mal ins Leben gerufen. Ab diesem bisher unbestätigten Zeitpunkt wurden wohl nur "wilde" Privat- und Freundschaftsspiele bestritten. Man kickte damals auf der Feuchtwiese zwischen Geiselhöringer Straße und Allachbach, östlich der Kapellerstraße (heute Pferdekoppel Loibl). Erst im Sommer 1931 findet sich im Straubinger Tagblatt vom 21. August die Aufnahme unseres kleinen Dorfvereins in den offiziellen Punktspielbetrieb der B-Klasse Niederbayern, damals die unterste Liga im Straubinger Umland. Da sich die überlieferten Berichte aus dieser Zeit bisher nur auf Gründung und Ende des Vereins beschränkten, werden die erfaßbaren Daten an dieser Stelle erstmals und in vollem Umfang aufgeführt.

Spieljahr 1931/32

 
  
"(...) Erst vor wenigen Wochen wurden die Entscheidungsspiele um die Meisterschaft des Jahres 1930/31 zu Ende geführt. Und jetzt beginnt der Kampf schon wieder von neuem. Obwohl die drei bestplacierten B-Vereine des Vorjahres aufgerückt sind, ist in diesem Jahre die Zahl der B-Vereine ebenso groß wie 1930/31. Man möchte es kaum für möglich halten, daß sich immer wieder neue Vereine selbst auf kleinsten Dörfern auftun und dadurch die Volkstümlichkeit des Fußballsportes eindringlich de-monstrieren. Daß dies noch dazu in einer Zeit schwerer wirtschaftlicher Depression möglich ist, spricht für sich selbst. (...) Die Einteilung der Vereine erfolgte in sechs Gruppen, die folgendes Aussehen haben: Gruppe I: Alburg, Ergoldsbach, Ittling, Laberweinting, Stephansposching, Straßkirchen. (...)"
 
  
Im ersten Spieljahr 1931/32 trifft man dann aber mit abgeänderter Einteilung in Gruppe II auf die bereits eingespielten Mannschaften FC Geiselhöring, FC Straßkirchen, VfR Ittling und SpV. Stephansposching, denen man als absoluter Neuling das Siegen nicht leicht machen will. Hier sei der erste offizielle Alburger Fußball-Spielbericht angefügt (SR-Tagblatt, 8. Sept. 1931):
 
   
SV. Alburg - SV. St´posching
0 : 3 (0 : 1)
 
"Mit dem vergangenen Sonntag (6. September 1931) ist auch der Startschuß für die B-Klassenvereine gefallen. In Alburg hatte sich die SpV. Stephansposching als erster Gegner vorzustellen, die verdientermaßen Sieg und Punkte einheimsen konnte. Der fair durchgeführte Kampf wurde von Herrn Bachl, Straubing, korrekt geleitet. Die Platzmannschaft macht mit starkem Rückenwind Anstoß, kann aber trotz dieses günstigen Helfers keinen Erfolg erzielen. Dagegen kommen die Gäste zum Führungstor. Trotz gegenseitiger Anstrengungen blieb es bei diesem Stande bis zur Halbzeit. Nach Seitenwechsel drängt Alburg vorübergehend auf Ausgleich, muß sich aber dann doch dem erfahrenen Spiel des Gegners beugen. Vorerst ist es noch ein Elfmeter, den die Gäste dem einheimischen Hüter in die Hände schießen, der nochmals die Chance auf Ausgleich offen läßt. Ein Strafstoß jedoch bringt den Schwarzgelben den zweiten Treffer ein und durch gutes Zusammenspiel können sie das Resultat auf 3 : 0 verbessern."
 
  
Nach einer weiteren 2:5-Niederlage auswärts in Geiselhöring trifft man am 3. Spieltag erstmals auf den späteren Erzrivalen FC Straßkirchen, der bereits seit 1928 im Spielbetrieb steht. Im "Sport-Tagblatt" wird von einer Beinahe-Sensation berichtet:
 
  
SpV. Alburg I - FC Straßkirchen I
2 : 4 (2 : 0)
 
"Bei diesem Spiel wäre es fast zu einer Ueberraschung gekommen, denn Alburg entpuppte sich als ein sehr schwerer Gegner. Alburg ist vom Anstoß weg überlegen. Der linke Läufer von Straßkirchen macht Hand, hart an der 16 m-Linie, der gegebene Strafstoß wird glatt zum 1:0 verwandelt. Beim Gegenzug wäre beinahe der Ausgleich gefallen, doch der Ball prallt vom Torkreuz ins Feld zurück. Der Halbrechte von Alburg schießt schwach aufs Tor, Kräf rutscht der Ball durch die Füße und schon steht der Kampf 2:0. Mit diesem Resultat werden die Seiten gewechselt. Straßkirchen ist glatt überlegen. Bei einer Ecke kann Froschauer II einen Treffer aufholen, 2:1. Gleich darauf ist es Geiger, der durch Schrägschuß 2:2 herstellt. Alburg baut ab. Straßkirchen kann durch Ring die 3:2-Führung erringen. Alburg kommt zu einer ergebnislosen Ecke. Geiger kann eine Flanke über den Tormann einköpfen zum 4:2. Der Schiedsrichter konnte nicht immer gefallen."

  Tabelle nach dem 27. September

1. FC Geiselhöring 3 10 : 4 6
2. FC Straßkirchen 2 9 : 7 3
3. SpV. St'posching 2 4 : 3 3
4. VfR Ittling  2 6 : 7 1
5. SpV. Alburg 3 4 : 12 0

(SR-Tagblatt, 29. Sept. 1931)

 
  
Es folgt am 11. Oktober eine weitere Niederlage mit 0:3 (0:2) zuhause gegen Ittling.
 
"(...) Das Tabellenende bildet Alburg. Der Neuling hat zwar noch keine Punkte, doch muß man anerkennen, daß er bisher ganz schöne Leistungen zeigte, wenn es auch noch nicht zu einem Spielgewinn reichte." 
  
Auch das Rückspiel in Stephansposching geht wieder verloren:
 
  
SV St´posching - SpV. Alburg
3 : 0 (2 : 0)
 
"Mit dem gleichen Resultat, mit welchem sich obige Mannschaften beim Verbandsvorspiel in Alburg trennten, endigte auch das Rückspiel am Sonntag. Stephansposching hat ebenfalls bei diesem Kampf den Sieg vollauf verdient. Spielverlauf: Die Platzelf ist vom Beginn des Spieles weg ziemlich überlegen und kann nach vielen sicheren Chancen und unverwerteten Ecken in der 25. Minute das erste Tor schießen. Bald hernach gelingt es ihnen, eine Flanke von rechts zum 2. Treffer zu verwandeln. Nach Halbzeit drängt Alburg und man sieht verteiltes Spiel. Ihre Angriffe, sowie einige Strafstöße für ihre Farben lassen sie zu keinem Erfolg kommen. Die Ueberlegenheit Stephansposchings wird wieder stärker. Nach schönem Zusammenspiel erreichen sie durch einen Nahschuß den letzten Treffer. Die Gäste machen vor Schluß noch einige Vorstöße, die aber ergebnislos sind. Schiedsrichter Eiglsberger, Plattling, leitete wie gewöhnlich sehr gut."
(SR-Tagblatt, 19. Okt. 1931)
 
  
Nachdem auch das Heimspiel gegen den späteren Gruppensieger Geiselhöring und die Begegnung in Straßkirchen in die Hosen gehen, reist man am letzten Spieltag ohne große Erwartungen zum Nachbarn nach Ittling:
 
  
RSpV. Ittling - SpV. Alburg
2 : 1 (0 : 1)
 
"Bei diesem Spiel wäre es beinahe zu einer Ueberraschung gekommen, denn die Gäste gaben einen sehr achtbaren Gegner ab, obwohl sie nur mit 10 Mann antraten. Ittling unterschätzte den Gegner und wäre an dieser Voreingenommenheit bald gestrauchelt. Das Spiel leitete Hiermeier-Bogen nicht immer überzeugend. Die ersten 10 Minuten sehen gleich verteiltes Feldspiel. Ueberraschenderweise gelingt es dem Gästerechtsaußen bei einem Gedränge vor dem Ittlinger Tor den Führungstreffer zu schießen. Bis zur Pause ist Alburg leicht überlegen. Mit 1:0 für die Gäste werden die Seiten gewechselt. Nach Wiederanstoß hat sich das Spiel geändert, denn Ittling findet sich besser. Endlich gelingt in der 20. Minute Obermeier der Ausgleich. Dem Gästelinksaußen wäre es vorbehalten gewesen, abermals die Führung für seine Farben zu erreichen, aber 3 m vor dem Tor stolpert er über den Ball. Beim Gegenzug verzeichnet Ittling einen Lattenschuß. Ittling ist nun überlegen, doch will der Sturm immer in der Mitte durch, anstatt seine Flügel zu beschäftigen. Die 43. Minute bringt den Ittlingern eine Ecke, die durch Kopfstoß zum Siegestreffer eingeleitet wird. Gleich darauf ist Spielschluß und Ittling kann als glücklicher Sieger 2 Punkte buchen. Den gezeigten Leistungen hätte ein Unentschieden entsprochen."
(SR-Tagblatt, 24. Nov. 1931)
 
  
In der Abschlußtabelle belegt man im ersten Punktspielbetriebs-Jahr den 5. und letzten Platz der B-Klasse Niederbayern, Gruppe II, mit 0 Punkten. (SR-Tagblatt, 28./29. Nov. 1931). Damit ist die Punkterunde beendet. 

Freundschaftsspiele 1932

 
Bis zum Beginn der neuen Saison im Sommer 1932 werden, den damaligen Gepflogenheiten entsprechend, nur mehr Freundschaftsspiele ausgetragen. Leider erfährt man aus den Berichten im Straubinger Tagblatt nur wenig oder fast nichts über die personelle Zusammensetzung der damaligen Mannschaft.
 
 
 
VfR Laberweinting I - Sp. Alburg I
5 : 1 (2 : 1)
 
"Bei sehr schlechten Wetterverhältnissen trafen sich zu einem fairen Freundschaftskampf obengenannte Mannschaften. Der Platzinhaber konnte zum erstenmal wieder komplett antreten, was viel zu diesem hohen Sieg beitrug. - Der Anstoß der Gäste wird sofort abgefangen und Laberweinting setzt zum Gegenangriff ein. Trotz starker Ueberlegenheit des VfR reicht es zu keinem Erfolg, entweder sind die Schüsse zu langsam oder zu ungenau. Aus einer Drangperiode gelingt es dem Halbrechten Laberweintings die Führung zu erringen. 1:0 (15. Min.). Auf forschen Angriff der linken Seite kann Halblinks mit schönem Schuß auf 2:0 (17. Min.) erhöhen. Kurz vor der Halbzeit gelingt es Alburgs Halbrechten freistehend das Ehrentor zu erzielen. 2:1. Nach Wiederanstoß ist es bloß mehr ein Spiel auf ein Tor. Laberweinting kann in kurzen Abständen zwei weitere Treffer vorlegen, durch linken Läufer und Mittelläufer. Auf schönes Zusammenspiel fällt einige Minuten vor Schluß dann durch den Mittelstürmer der Schlußtreffer 5:1. Der beste Mann der Gäste war ihr Torwart, der oft sicher erscheinende Erfolge im letzten Moment zunichte machte. Schiedsrichter Wieland Laberweinting sehr gut."
(SR-Tagblatt, 13. Jan. 1932)
 
 
 
Auch im nächsten Spiel gegen die Kameraden aus Kagers bleibt der langersehnte Erfolg noch aus:
 
 
 
F.C. Kagers - Sportverein Alburg
5 : 0 (3 : 0)
 
"Am Sonntag standen sich beide Mannschaften bei denkbar schlechten Bodenverhältnissen gegenüber. Die Gäste kamen komplett und der Platzherr hatte seine stärkste Garnitur zur Stelle. Anfangs räumte man den Alburgern die meisten Siegaussichten ein. Spielverlauf: Der Anstoß von Alburg wird gleich abgefangen und schön vor des Gegners Tor gelegt. Der Platzherr erzielt eine Ecke, die im Nachschuß die Führung bringt. Alburg sichtlich deprimiert, kann sich in der Folgezeit nur zu EInzelaktionen aufraffen. Ein Weitschuß aufs Tor der Gäste boxt der Torwart ins Feld zurück, der Mittelstürmer schießt an den Pfosten, aber Englberger ist schon da und besorgt den Rest. 2:0 für Kagers. In der 37. Minute schießt Limmer eine Ecke, die der Gästeverteidiger ins eigene Tor köpft. Mit 3:0 werden die Seiten gewechselt. Nach der Halbzeit ist es nur mehr, abgesehen von einigen Durchbrüchen, ein Spiel auf das Gegentor. Alburg ist fast immer mit Abwehren beschäftigt. In der 18. Minute schießt Limmer eine Ecke mit Hilfe des Gästeverteidigers wieder direkt ins Tor. Die Platzherrn sind vom Schußpech verfolgt, denn der Mittelstürmer schießt zweimal an die Latte. Gegen Ende ist es der Halblinks, der mit 5:0 das Schlußresultat herstellt. Die Gäste nehmen die hohe Niederlage mit sichtlicher Ruhe hin. Der Schiedsrichter amtierte korrekt."
(SR-Tagblatt, 27. Jan. 1932)
 
 
 
Doch endlich platzt der Knoten - die Alburger Kicker gewinnen ihr erstes Spiel hoch gegen den 1. FC Bogen, allerdings nur gegen dessen 2. Mannschaft:
 
 
 
Sportverein Alburg - 1. F.C. Bogen II
5 : 0 (3 : 0)
 
"Am vergangenen Sonntag weilte des 2. Mannschaft des F.C. Bogen als Gast in Alburg. Bogen hat Platzwahl und spielt mit der Sonne im Rücken, hat jedoch nur 9 Mann zur Stelle. Alburg spielt während des ganzen Spieles überlegen. Die Gästemannschaft war durch einige Spieler aus der ersten Elf verstärkt. Auf beiden Seiten wurde das Spiel sehr fair durchgeführt. Schiedsrichter Wengermeier sehr gut."
(SR-Tagblatt, 26. Feb. 1932)
 
 
 
Auch gegen den unmittelbaren Nachbarn Feldkirchen wird die erste Begegnung ausgetragen - und ebenfalls siegreich gestaltet:
 
  
SpV. Alburg - Feldkirchen
3 : 1 (3 : 0)
 
"Am Sonntag trafen sich diese beiden Mannschaften zu einem Freundschaftsspiel. Alburg war den Gästen technisch und taktisch überlegen. Bereits in der 5. Minute kann Alburg in Führung gehen. Bald darauf wird ein Strafstoß für Alburg aus 30 Meter gerammt und zum 2:0 verwandelt. Auch weiterhin ist Alburg überlegen und kann durch den Mittelstürmer ein weiteres Tor vorlegen und den Halbzeitstand herstellen. Mit 3:0 für Alburg geht es in die Pause. Nach Wiederbeginn verteidigt sich Feldkirchen verstärkt gegen die besseren Gegner. Die Gäste nützen ihre körperliche Ueberlegenheit aus und spielen mitunter recht hart. Als dann Feldkirchen das Ehrentor gelingt durch einen schnellen Flügelvorstoß und Alburgs Rechtsaußen verletzt ausscheiden mußte, glaubt man, das Spiel würde sich wenden. Doch man hatte nicht mit dem zähen Eifer der Alburger gerechnet. Alburg konnte als verdienter Sieger den Platz verlassen. Die Schiedsrichterleistung ist als gut zu bezeichnen."
(SR-Tagblatt, 4. März 1932)
 
  
Im Jahre 1932 ist man in Alburg auch in der Lage, eine 2. Mannschaft aufzustellen, die im März ihr erstes Freundschaftsspiel gleich mit einem Sieg krönt:
 
  
F.C. Kagers II - Sp.V. Alburg II
0 : 1 (0 : 0)
 
"Die Gäste waren verstärkt durch einige Spieler der ersten Mannschaft und konnten auch einen knappen, aber verdienten Sieg mit nach Hause nehmen. Bereits in der 10. Minute kommen die Gäste zum ersten Treffer. Der Ausgleich liegt oft in der Luft, aber durch Einzelleistungen läßt sich nichts erreichen. Der beste Mann auf dem Platz war der Mittelläufer L. Huber der Platzmannschaft. Herr Landsmann-Pfarrkirchen leitete vorzüglich."
(SR-Tagblatt, 9. März 1932)
 
  
Die mit Spannung erwartete Revanche der Ersten zuhause gegen Kagers verläuft ganz nach dem Geschmack der Hausherren:
 
  
SpV. Alburg I - FC. Kagers I
5 : 3 (1 : 2)
 
"In Alburg mußten die siegesgewohnten Schüler des "NIederbayr. Zamorra" eine hohe Niederlage einstecken. Alburgs Halblinker brachte in der 8. Minute seine Farben in Führung. Kagers spielt von jetzt ab schön zusammen und kann nicht nur aufholen, sondern bis Halbzeit sogar in Führung gehen. Nach der Pause spielt Alburg leicht überlegen. In der 11. Minute gelingt der vielum-jubelte Ausgleich. Kagers erzielt nun noch ein Tor, dann ist es aber mit deren Schießkunst zu Ende. Alburg kommt schließlich noch zu 3 weiteren Toren und kann so einen verdienten Sieg erringen."
(SR-Tagblatt, 16. März 1932)
 
  
Die zweite Mannschaft tritt in Parkstetten an - und verliert unglücklich:
 
  
RSpV. Parkstetten II - Alburg II
1 : 0 (1 : 0)
 
"Letzten Sonntag standen sich unter schlechten Bodenverhältnissen obengenannte Mannschaften in einem Freundschaftstreffen gegenüber. Vom Anfang weg war Parkstetten stark überlegen und man glaubte, daß die Einheimischen doch siegen würden. Doch allmählich finden sich die Gäste, die körperlich schwächer waren, besser und so konnten sie dank ihrer guten Hintermannschaft bis Mitte der ersten Halbzeit ihr Tor rein halten, bis es dann dem Linksaußen Parkstettens vergönnt war, das einzige Tor in diesem Spiele zu buchen. Nach Wiederbeginn hätten beide Mannschaften des öfteren Gelegenheit gehabt, Tore zu erzielen, jedoch ließ der schlechte Boden keine weiteren Erfolge reifen. So war man denn auch schließlich froh, als der Unparteiische, Herr Heindl, das jederzeit fair durchgeführte Treffen abpfiff."
(SR-Tagblatt, 16 März 1932)
 
Unglaublich, aber wahr: in Straubing gibt es in den Dreissiger Jahren wirklich einen "Verein für Friseure (V.d.F.)", gegen den unser Sportverein Mitte März antritt: 
 
1. FC. Alburg - V.d.F. Straubing
2 : 1
 
"Alburg gewann sicherer als das Resultat besagt. Dies ist jedoch leicht erklärlich, da von der Gästemannschaft schon in der ersten Hälfte drei Spieler wegen Verletzung ausscheiden mußten. Der Schiedsrichter war dem Spiel ein gerechter Leiter."
(SR-Tagblatt, 24. März 1932)
 
  
Auch in Atting, Oberpiebing, Eschlbach, Hornstorf, Oberzeitldorn, Münster, Gstütt, Pönning, Oberharthausen und Tunzenberg wird damals schon organisierter Fußball gespielt - allerdings in Atting nicht sehr erfolgreich, wie der folgende Kantersieg der Alburger verrät:
 
  
Sp.V. Alburg - F.C. Atting
6 : 0 (1 : 0)
 
"Am Ostersonntag trafen sich beide Mannschaften in Alburg. Trotzdem Atting Anstoß hat, konnte in der 5. Minute Alburg die Führung an sich reißen. Durchwegs ist Alburg überlegen. Mit 1 : 0 für Alburg werden die Seiten gewechselt. Bei Wiederbeginn liegt Alburg wieder in Führung. In regelmäßigen Abständen schießt Alburg noch 3 Tore. Mit 6 : 0 für Alburg endete das Spiel. Der Schiedsrichter leitete korrekt."
(SR-Tagblatt, 1. April 1932)
 
  
Auch die Kicker des nächsten Gegners aus dem Vorwald sind leichte Beute:
 
  
F.C. Stallwang I - Sp.V. Alburg
0 : 4 (0 : 3)
 
"Der Gast war in der ersten Halbzeit größtenteils tonangebend. In der 13. Minute schoß der Halblinks das erste Tor für Alburg, welchem gleich zwei weitere Tore durch den Mittelstürmer folgten. Sämtliche Angriffe Stallwangs wurden eine Beute der Alburger Hintermannschaft. Nach der Halbzeit hatte Alburg 3 verletzte Spieler im Felde, was sich sehr stark bemerkbar machte. Stallwang spielte leicht überlegen, trotzdem erzielte Alburg 10 Minuten vor Schluß ein viertes Tor. Schiedsrichter leitete nicht immer zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 6. April 1932)
 
  
Auch die zweite Mannschaft kommt wieder zum Einsatz:
 
  
Sp.V. Alburg 2 - Parkstetten 1
2 : 3 (2 : 2)
 
"Parkstetten spielte in Alburg und konnte gegen die zweite Garnitur einen glücklichen Sieg mit nach Hause nehmen. Beide Mannschaften waren sich gleichwertig. Parkstetten war im Ausnützen der Chancen glücklicher. Das entscheidende Tor fiel erst in den letzten Minuten durch Elfmeter."
(SR-Tagblatt, 6. April 1932)
 
  
Im April spielen beide Alburger Mannschaften gegen den starken FC Teutonia aus Straubing:
 
   
Sp.V. Alburg - F.C. Teutonia
2 : 4 (0 : 3)
 
"Die beiden Mannschaften lieferten sich in Alburg ein sehr faires Freundschaftsspiel. In der 15. Minute kam Teutonia durch ein Selbsttor Alburgs in Führung. Bis zur Halbzeit konnten die Gäste noch zwei weitere Tore erzielen. In der 60. Minute gelang es den Teutonen wiederum ihren Ball in das gegnerische Tor zu bringen. Erst jetzt kamen die Stürmer Alburgs besser in Fahrt und holten noch zwei Tore auf."
 
Alburg II - Teutonia II
1 : 4 (1 : 3)
 
"Die 2. Mannschaft des F.C. Teutonia Straubing war der 2. Alburgs körperlich stark überlegen. Sie konnten in gleichen Abständen bis zur Halbzeit drei Tore einsenden. Alburg konnte nur einen Elfmeter auswerten. Kurz vor Schluß fiel der vierte Treffer für die Gäste."
(SR-Tagblatt, 20. April 1932) 
  
Auch im nächsten Match der Zweiten kommt es ganz dick - man beachte den süffisanten Kommentar zur Schiedsrichterleistung: 
  
J.S.C. Straubing - SpV. Alburg 2
5 : 2 (2 : 1)
 
"Bei dem am letzten Sonntag stattgefundenem Freundschaftsspiel mußte Alburg eine ziemliche Niederlage einstecken. Vom Anstoß weg kam der Gästesturm nicht gleich in Fahrt. Doch nach einer Umstellung konnte er in der 15. Minute die Führung an sich reißen. Durch einen Fehler des Torwarts Alburg konnte der J.S.C. ein weiteres Tor für sich buchen. Durch einen Elfmeter in der 28. Minute konnte Alburg ein Tor aufholen. Mit 2:1 wurden die Seiten gewechselt. Durch schöne Kombinationen gingen zwei weitere Tore auf Konto Straubing. Ein Elfmeter gestaltete das Resultat 4:2. Die Ueberlegenheit Straubings erhöhte die Torzahl 5:2. Für den Schiedsrichter wäre es gescheiter, er ließe die Hände weg, wenn er ein Spiel zu leiten nicht versteht."
(SR-Tagblatt, 27. April 1932)
 
  
Die erste Mannschaft versucht eine Wiedergutmachung der vorwöchentlichen Niederlage: 
  
SpV. Feldkirchen I - SpV. Alburg I
2 : 2 (1 : 0)
 
"SpV. Alburg trat zum fälligen Rückspiel in Feldkirchen an. Nach Anstoß Alburgs entwickelt sich sofort ein schnelles Feldspiel. Feldkirchens Verteidigung klärt die gefährlichen Situationen der Alburger vor dem Tor. Feldkirchen gestaltet allmählich das Spiel überlegen und kann zum Ehrentreffer einsenden. Mit 1:0 geht es in die Halbzeit. Nach Wiederanstoß drängt Alburg stark und kann den Ausgleich erzielen. Dann geht Alburg für kurze Zeit in Führung und kann ein zweites Tor buchen. In der 85. Minute erzielt der Mittelstürmer Feldkirchens den Ausgleich. Endresultat 2:2 unentschieden."
(SR-Tagblatt, 27. April 1932) 
  
Das Rückspiel der Ersten gegen Teutonia bietet Gelegenheit, die Scharte aus dem Heimspiel auszubessern, doch es kommt anders:
 
  
Teutonia Straubing - SpV. Alburg
5 : 1 (1 : 1)
 
"Auf eigenem Platz trat Teutonia Straubing am Christi Himmelfahrtstag dem SpV. Alburg gegenüber. Von Anfang an zeigte Straubing ein überlegenes Feldspiel. Alburg drängte zeitweise stark, konnte aber die schönsten Chancen nicht verwerten. Kurz vor Seitenwechsel bekommen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen, der verwandelt wird. Gleich nach Wiederanstoß fiel für Teutonia der 2. Treffer. In kurzer Reihenfolge fielen die 3 weiteren Tore, wobei auf den Halbrechten 2 Tore und auf den Mittelstürmer 1 Tor trifft."
(SR-Tagblatt, 11. Mai 1932)
 
  
Der nächste Feiertag sieht endlich wieder einen überzeugenden Sieg der Alburger:
 
  
SpV. Alburg - Jungmann. Zuchthaus
6 : 0 (3 : 0)
 
"Am Fronleichnamstag errang Alburg einen hohen Sieg. Freilich brauchte es sich dabei nicht allzu sehr anstrengen, da der Gegner körperlich weit unterlegen war. Dazu fehlte es auch manchem Spieler am nötigen Können; nur Torwart und Verteidigung hielt einigermaßen einen Vergleich mit den Alburgern aus. Wenn diese nicht so lustlos gespielt hätten, wäre ihr Sieg zweifelsohne höher ausgefallen."
(SR-Tagblatt, 1. Juni 1932)
 
  
Eine Woche später, am 12. Juni 1932, wird Bayern München durch einen 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt zum ersten Mal Deutscher Fußball-Meister, was auch dem Fußball-Sport in Niederbayern einen enormen Aufschwung bringt. Neben der Sport-Schlagzeile, daß Jack Sharkey den deutschen Box-Weltmeister Max Schmeling in New York besiegt hat, wird von einem "Tag der offenen Tür" beim nächsten Auswärtsspiel der Alburger berichtet:
 
  
Friseurvereinigung SR - FC Alburg I
5 : 7 (4 : 2)
 
"Die durch Eintracht verstärkte Friseurvereinigung trug am Sonntag das fällige Rückspiel gegen Alburg aus und verlor, trotzdem sie schon 4:1 in Führung war. Diese Niederlage ist lediglich nur auf das volle Versagen der Läuferei in der zweiten Hälfte und auf die schwache Verteidigung zurückzuführen. Schiedsrichter Corpus vom FC. Teutonia leitete zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 22. Juni 1932)
 
  
Nach diesem Erfolg setzte es eine herbe Niederlage im Aitrachtal:
 
  
1. FC Tunzenberg - SV Alburg
3 : 1 (1 : 0)
 
"Der 1. F.C. Tunzenberg verpflichtete sich am vergangenen Sonntag den S.V. Alburg und konnte ihn sicher mit 3:1 niederringen. Der beste Teil bei den Platzherren war die Hintermannschaft. Es war seit einiger Zeit zum erstenmal wieder die komplette Aufstellung Tunzenbergs. Beim S.V. Alburg gefielen am besten die Hintermannschaft und Mittelstürmer. Schiedsrichter Reiß-Dingolfing ausgezeichnet."
(SR-Tagblatt, 6. Juli 1932)

1. Pokalturnier in Alburg


 
Die beiden nächsten Juli-Wochenenden stehen ganz im Zeichen eines erstmals in der jungen Geschichte des Alburger Vereins ausgetragenen Pokal-Turniers, zu dem der FC Hornstorf, die DJK Oberpiebing und der Nachbar FC Feldkirchen eingeladen sind (SR-Tagblatt, 15. Juli 1932):
 
  
Pokalspiele in Alburg
 
Am vergangenen Sonntag nahm das vom Sportverein Alburg veranstaltete Pokalturnier mit dem Treffen
 
F.C. Hornstorf - F.C. Feldkirchen
1 : 3 (1 : 2)
 
seinen Anfang. Das Spiel verlief sehr interessant. Beide Gegner waren sich gleichwertig und Hornstorf hätte ebenso leicht gewinnen können. Feldkirchen war im Ausnützen der Torchancen glücklicher.
Im 2. Spiel trafen sich:
 
SpV. Alburg - D.J.K. Oberpiebing
1 : 2 (1 : 2)
 
Der Platzverein spielte nicht auf Sieg und so konnten die sehr fleißigen Oberpiebinger verdient gewinnen. In der ersten Halbzeit hatten beide Gegner gleichviel vom Spiel. Nach dem Wechsel war Alburg überlegen, doch sorgt die D.J.K.-Verteidigung für Reinhaltung des Tores.
Mit diesem Sieg hat sich D.J.K. Oberpiebing zusammen mit dem F.C. Feldkirchen für das Entscheidungsspiel um den wertvollen Pokal qualifiziert, welches am nächsten Sonntag, den 17.7.32 in Alburg stattfindet."
 
  
Zum Spiel um den dritten Platz und Finale findet sich folgender Bericht (SR-Tagblatt, 20. Juli 1932):
 
  
Pokalspiel in Alburg
 
SpV. Alburg - FC Tunzenberg
5 : 4 (3 : 4)
 
Im Vorspiel um den Pokal standen sich obige Mannschaften gegenüber. Die Platzherren konnten nicht gefallen, während Tunzenberg ein sehr schönes Spiel lieferte. Das Versagen der Einheimischen ist zum großen Teil auf die mangelhafte Hintermannschaft zurückzuführen. In der 2. Halbzeit war Alburg vom Glück begünstigt und konnte mit 5:4 als Sieger den Platz verlassen. Der Schiedsrichter leitete gut.
 
FC Feldkirchen - DJK Oberpiebing
2 : 3 (1 : 2)
 
Am Sonntag fand zwischen obigen Mannschaften das Entscheidungsspiel um den Pokal statt. Beide Vereine rückten mit verstärkter Mannschaft an. Es entwickelte sich bis zur letzten Minute ein sehr schnelles und spannendes Spiel. Im Feldspiel waren beide Mannschaften gleichwertig. Der entscheidende Führungstreffer fiel erst in der 20. Minute der Verlängerung."
 
  
Nach den wenig berauschenden Leistungen im eigenen Pokal-Turnier begibt man sich mit gemischten Gefühlen zum Freundschaftsspiel nach Rain, dem Saisonabschlußspiel 1931/32.
 
  
Sport Club Rain - Sportverein Alburg
3 : 3 (0 : 3)
 
Der schnellen und harten Alburger Mannschaft trotzte der Sport-Club Rain ein Unentschieden ab, obwohl die Sache beim Halbzeitstand 3:0 für die Einheimischen nicht schmeichelhaft aussah. Das Spiel zeigte zwei ganz verschiedene Halbzeiten. Während vor dem Wechsel Alburg überlegen war und durch den Mittelstürmer, auf den der ganze Angriff sich stützte, dreimal erfolgreich sein konnte, wartete Rain in der zweiten Halbzeit immer wieder mit schnellen Flügelvorstößen auf und konnte die Partie noch auf ein Unentschieden bringen. Der Schiedsrichter bemühte sich mit Erfolg dem harten Spiel ein gerechter Leiter zu sein.
(SR-Tagblatt, 27. Juli 1932)

Spieljahr 1932/33

 
  
Aus bisher nicht bekannten Gründen verzichtet der Sportverein Alburg zu Beginn der neuen Saison 1932/33 im August auf eine Teilnahme am Punktspielbetrieb in der B-Klasse Niederbayern. Wohl befürchtet man das gleiche niederschmetternde Abschneiden wie in der abgelaufenen Saison, so daß man sich auf die Austragung von Freundschaftsspielen gegen benachbarte Dorf-Mannschaften beschränkt (Spielberichte im SR-Tagblatt unter "Kleiner Fußball").
Während nun die Vereine der B-Klasse Niederbayern mit den Verbandsspielen beginnen, bestreiten die Alburger Ende August ihr erstes freundschaftliches Match in Parkstetten - und gewinnen knapp (SR-Tagblatt, 31. August 1932):
 
  
RSpV. Parkstetten I - SpV. Alburg
2 : 3
 
  
Diesem Sieg folgt die Begegnung mit dem Fußball-Club aus Aiterhofen. Im Spielbericht wird erstmals ein Alburger Spieler namentlich genannt (SR-Tagblatt, 7. Sept. 1932):
 
  
SpV. Alburg - FC Aiterhofen
2 : 2 (2 : 0)
 
Die beiden Mannschaften trafen sich am Sonntag zu einem Freundschaftsspiel auf Alburgs Rasen. Der Kampf entwickelte sich langsam. In der 20. Minute kommt Alburg durch den Rechtsaußen Wurm zum Führungstor. Kurz vor der Halbzeit gelang es demselben Spieler durch eine schöne Ecke noch ein weiteres Tor zu erzielen. Trotzdem Alburg den Gästen dauernd überlegen war, konnte nichts Produktives mehr erreicht werden. Dagegen konnten die Gäste in der zweiten Halbzeit besser gefallen und so gelang es ihnen die zwei Tore aufzuholen." 
  
 
Wie kontrovers die Gesellschaft damals auf die aufstrebende Sportart Fußball reagierte, belegt sehr anschaulich folgende Kolumne aus dem Straubinger Tagblatt vom 24. Juni 1928:
 

"Fußball und Jugend"

 
"Sie ist grober Unfug, diese Straßenkickerei mit allen möglichen Gegenständen, angefangen von zusammengewickelten Lappen, über den Gasball bis zur "Viererhaut". Die Straße gehört dem Verkehr und den Passanten; sie kann nicht zum Sportplatz gemacht werden. Dieses wilde Fußballspiel gefährdet Erwachsene und die spielenden Kinder selbst. Es ist aber für den Fußballsport selbst eine Gefahr. Die Mutter sieht die durchstoßenen Stiefelspitzen (als Folgen der Steinkickereien!) und ist infolgedessen eine geschworene Feindin des Fußballspiels. Der Vater erblickt seinen Sohn in einem Rudel goalbrüllender Straßenkinder und nimmt sich feste vor, ihm einen weniger lärmvollen Lebensstil ohne Fußball beizubringen. Eine Menge Zeitgenossen, die noch nie einen Sportplatz betreten haben, bilden sich ihren Begriff "Fußballsport" von den Erlebnissen, die sie auf Straßen und in öffentlichen Staatsanlagen gemacht haben. Und stehen Solche an einflußreichen Stellen, so machen sich die Folgen bald bemerkbar. Man mag an die Frage des "Straßenfußballs" als Staatsbürger oder als Sportsmann herantreten; er ist und bleibt eine Gefahr! Nun hat jede Sache bekanntlich 2 Seiten. Wir haben uns bis hierher mit der Seite befaßt, von der aus sie der Erwachsene sieht. Gant anders stellt sie sich von der Seite des Kindes aus dar. Hauptsächlich von der des Stadtkindes! Der Bewegungstrieb ist da, den kann der trübseligste Philister nicht wegdisputieren. Aber wo ihn befriedigen ? In dem engen Hof, der oft nicht mehr als ein Kamin ist? Bleibt also nur die Straße. Nun sind die Mädchen in ihren Spielen ja weniger stürmisch, aber was ein echter Junge ist, will sich austoben. Aber was soll nun der Knabe spielen? In dieser Fragestellung erkennen wir schon die Unfähigkeit vieler Erwachsener, sich in die Kinder einzufühlen. Der sich selbst überlassene Junge läßt sich nicht vorschreiben, was er spielen soll. Er tut das, wozu er Lust hat. Und nun bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich mich in erster Linie an die wenden muß, die bisher den Sport und insbesondere den Fußballsport neutral und interesselos oder gar feindselig gegenübergestanden haben. Früher, vor 20 und mehr Jahren, spielten die Knaben "Fang´ches"" und "Versteckel´ches", "Räuber und Soldaten", aber ganze Straßenzüge oder gar Ortschaften zogen zu Schlachten gegeneinander aus. Alles Spiele, bei wel-chen man sich austoben und andere überlisten konnte. Diese genannten Spiele sind unwiderruflich dahin und niemand vermag sie wieder zu erwecken, so wenig wie im Zeitalter der Elektrizität Pferdetrambahnen wieder verkehren können, oder Segelschiffe unter der Herrschaft des Dampfers den Ozean überqueren. Gewiß, es gibt heute noch Pferdetrams und Segelschiffe, wie Kinder hie und da noch die oben erwähnten Spiele spielen. Aber als die Lieblingsspiele sind sie erledigt. Gebt heute einem Knirps von 3 Jahren einen Kinderball in die Hand, er wird ihn kicken! Der Normaljunge von heute spielt Fußball. Davon können ihn die raffiniertesten Versuchungskünste nicht abbringen. Darum Ihr, die Ihr dem Fußballspiele nicht allzufreundlich gegenübersteht: Stellt Euch auf den Boden der Tatsachen! Kämpft nicht an gegen Windmühlen! Verbietet Ihr Euren Söhnen das Fußballspiel, dann spielen sie heimlich, dann aber umso unheimlicher! Daher: Laßt sie Fußballspielen! (...)"
 
  
  
Im Oktober besucht man wiederum den Nachbarn in Feldkirchen, allerdings ohne zählbaren Erfolg:
 
  
Sp.V. Feldkirchen - SpV. Alburg
2 : 1
 
Vergangenen Sonntag weilte Sp.V. Alburg zum drittenmal in Feldkirchen zu Gast. Während die vorhergegangenen Spiele unentschieden ausgingen, konnte Feldkirchen dieses sicher gewinnen."
(SR.Tagblatt, 26. Oktober 1932)
 
  
Eine Woche später kommt es zum Vergleich mit einer weiteren Straubinger Stadtmannschaft:
 
  
Sportverein Alburg - Eintracht Straubing
1 : 3 (0 : 2)
 
"Bei dem Spiel der obigen Mannschaften sah man vom Anstoß weg verteiltes Feldspiel. Allmählich schälte sich eine Ueberlegenheit von Eintracht heraus, die bis zur Halbzeit zweimal den Ball ins gegnerische Netz setzte. Nach dem Wechsel gelingt es den Gästen nochmals, den Ball in Alburgs Kasten zu bringen. Kurz vor Schluß fällt für die Alburger das Ehrentor."
(SR-Tagblatt, 2. November 1932)
 
  
Die negative Tendenz setzt sich auch in Aiterhofen fort, wohl auch wegen der zahlenmäßigen Unterlegenheit:
 
  
FC Aiterhofen - Sp.V. Alburg
1 : 0 (0 : 0)
 
"Obige Mannschaften standen sich in Aiterhofen zum fälligen Rückspiel gegenüber. Alburg trat nur mit 10 Mann an, was sich auch im Spiel bemerkbar machte. Vom Anstoß weg ist Aiterhofen tonangebend, erreichte aber außer einem Lattenschuß nichts Zählbares. Mit 0:0 ging es in die Pause. Nach Wiederanstoß wird die Überlegenheit der Einheimischen stärker, doch hatten sie mit ihren Torschüssen kein Glück. Alburg beschränkt sich hauptsächlich auf Durchbrüche, welche aber an der Hintermannschaft Aiterhofens zerschellten. Endlich in der 85. Minute konnte der Halbrechts Aiterhofens das schon mehrmals fällige Führungstor, zugleich Siegestreffer, erzielen. Als verdienter Sieger konnte Aiterhofen den Platz verlassen. Der Schiedsrichter leitete zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 9. November 1932)
 
  
Nun stand das Rückspiel gegen die Eintracht an - und die 1. Mannschaft rächt sich überzeugend für die kürzlich erlittene Heimniederlage, während die "Zweite" knapp unterliegt:
 
  
FC. Eintracht I - SpV. Alburg I
3 : 6 (3 : 0)
 
"Obige Mannschaften standen sich am vergangenen Sonntag zum fälligen Rückspiel gegenüber. Alburg war für Eintracht stets ein gefährlicher Gegner; es galt, die Vorspiel - Niederlage wettzumachen. Es gelang ihnen dies auch in voller und überzeugender Weise. Obwohl Eintracht bei Halbzeit 3 : 0 in Führung lag, mußte es sich beim Schlußpfiff mit 6:3 geschlagen bekennen. Alburg hat verdient gewonnen, denn es brachte den größeren Eifer mit, der das kleine technische Plus der Eintrachtelf zu Fall brachte. Gleich nach Beginn drängt die Platzelf stark und es gelingt ihr auch, in der ersten Hälfte drei Tore vorzulegen. Schon glaubte man an einen Sieg, aber nach Halbzeit brachte es Alburg fertig, durch eminenten Eifer und schöne Vorstöße die Partie gleichzustellen und sogar noch drei Tore vorzulegen. Bei Eintracht dürften in erster Linie das Versagen der sonst guten Hintermannschaft (Ersatztorwart) und die vielen Umstellungen an der Niederlage mitschuld sein. Der Schiedsrichter leitete gerade nicht zufriedenstellend. 
 
FC. Eintracht II - SpV. Alburg II
2 : 2 (1 : 1)
 
Die an zweiter Stelle in der Pokalrunde liegende Eintrachtelf lieferte gegen die 2. Mannschaft des SpV. Alburg einen fairen ruhigen Kampf, der mit einem knappen, aber verdienten Siege der Platzelf endete. Die Gästeelf zeigte besonders gegen Spielende zu oft sehr schöne Spielzüge, konnte aber nur zwei Treffer erzielen. Die Eintrachtelf lag des öfteren wunderbar vor des Gegners Tor, hatte aber furchtbares Schußpech. Der Schiedsrichter leitete zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 16. November 1932)
 
  
Auch im kalten Dezember stehen Spiele an. So empfängt man am 4. Dezember zum ersten Mal die Mannschaft der "Jungarbeiter Straubing":
 
  
Sportverein Alburg - Jungarbeiter Straubing
6 : 1 (2 : 0)
 
"Am Sonntag standen sich obige Mannschaften auf Alburgs Rasen zum erstenmal gegenüber. Die Platzherrn konnten sich das Spiel wohl überlegen gestalten, waren aber stark vom Pech verfolgt. Es fehlte an dem nötigen Verständnis der Stürmerreihe, sonst hätte es einen noch höheren Sieg gegeben. Die Gäste konnten selten gefährlich werden, ihr bester Teil lag in der Verteidigung."
(SR-Tagblatt, 7./8. Dezember 1932)
 
  
Die gute Form der letzten beiden Spiele zeigt sich auch im nächsten Spiel Mitte Dezember:
 
  
Sportverein Alburg - V.f.B. Oberschneiding
5 : 0 (2 : 0)
 
"Am Donnerstag trafen sich die obigen Mannschaften zum ersten Mal in Alburg. Die Gäste hatten fast gar nichts zu bestellen. Hätte Alburg nicht solches Schußpech gehabt, wäre der Sieg zweifelsohne höher ausgefallen. Bei den Gästen gefiel am besten der Sturm, der aber bei der guten Verteidigung der Platzelf nicht zum Zuge kam."
(SR-Tagblatt, 14. Dezember 1932)
 
  
Zum Jahresabschluß kommen noch einmal die Kagerser nach Alburg und werden ohne Pardon abgefertigt:
 
  
Sp.V. Alburg - 1. F.C. Kagers
4 : 2 (2 : 0)
 
"Obige Mannschaften trafen sich am Sonntag in Alburg zum fälligen Rückspiel. Alburg kommt bereits in der ersten Halbzeit mit zwei Toren in Führung. Nach Widerbeginn können die Gäste zwar etwas aufholen, aber Alburg gelingt es zwei weitere Tore zu erzielen und so endet das Spiel verdient für Alburg."
(SR-Tagblatt, 21. Dezember 1932)
 
  
Das Team aus Oberschneiding, Auswärtsgegner zum Neujahrsauftakt am 8. Januar 1933, revanchiert sich gnadenlos für die Schlappe im Dezember und bringt der Alburger "Ersten" die bisher höchste Niederlage der noch jungen Geschichte bei:
 
  
V.f.B. Oberschneiding I - Sp.V. Alburg I
11 : 0 (5 : 0)
 
"Ein Schützenfest gab es bei dem Spiel obengenannter Mannschaften. Der Platzverein, der das Spiel in neuer Aufstellung bestritt, konnte verdient gewinnen. Schon in der 2. Minute war V.f.B. in Führung. Weder in der 1. noch in der 2. Halbzeit hatte Alburg etwas zu bestellen. Nach der Pause kam Oberschneiding noch zu 6 Treffern, so daß die Gäste mit einer zweistelligen Packung nach Hause gehen mußten."
 
  
Am gleichen Tag spielt die zweite Mannschaft gegen die Erste von Atting und erschießt den schwachen Gegner:
 
  
Sportverein Alburg II - 1. FC Atting
10 : 0
 
"Bei dem Spiel der obigen beiden Mannschaften wäre es beinahe zu einem Schützenfest gekommen. Der Alburger Linksaußen konnte allein sechsmal den Ball einsenden. Während des Spieles wurde von beiden Mannschaften je ein Mann vom Platze gewiesen. Der Scheidsrichter, ein Herr aus Alburg, leitete zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 11. Januar 1933)
 
  
Die Reserve stellt ihre gute Form auch in zahlenmäßiger Unterlegenheit gegen den nächsten Gegner Aholfing eindrucksvoll unter Beweis:
 
  
1. FC Aholfing - SpV. Alburg II
0 : 3 (0 : 2)
 
"Am Sonntag trafen sich obige Mannschaften in Aholfing in einem Freundschaftsspiel. Obwohl die Alburger Elf nur mit acht Mann antreten konnte, gestaltete sie das Spiel hoch überlegen. Bis zur 1. Halbzeit konnten sie zweimal erfolgreich sein. Nach der Pause konnte der Linksaußen auf 3:0 erhöhen. Der Schiedsrichter leitete das Spiel gut."
(SR-Tagblatt, 18. Januar 1933)

Kreismeisterschaft 1933

 
  
Ab Februar 1933 nimmt die 1. Mannschaft neben anfänglich 10 weiteren Mannschaften an der Kreismeisterschaft Straubing teil. Im ersten Spiel trifft man auf die Kickers aus Straubing - und verliert sang- und klanglos.
 
  
Straubinger Kickers - FC Alburg
5 : 1 (0 : 0)
 
"Genannte Vereine trafen sich am Sonntag zum 1. Kreismeisterschaftsspiel am Hagen. Das Spiel zeigte gleich von Beginn an gefährliche Situationen von beiden Seiten. Doch zu einem zählbaren Erfolg konnte es bei keiner Mannschaft bis zur Pause kommen. Nach der Pause legten die Platzherren ein Tempo vor, das die Gäste nicht durchhalten konnten. Die dadurch hervorgerufene Ueberlegenheit brachte der Platzelf auch 5 Tore ein, während Alburg nur eine erzielte. Schiedsrichter zufriedenstellend."
(SR-Tagblatt, 22. Februar 1933)
 
  
Am nächsten Spieltag mußte man eine bittere Heimniederlage gegen den Favoriten Kagers einstecken:
 
  
Sp.V. Alburg - F.C. Kagers
1 : 5
 
"Alburg mußte mit zwei Mann Ersatz antreten, weshalb die Siegesaussichten schon von vorneherein geschmälert waren. Kagers hatte mehr Schußvermögen und konnte deshalb Sieger werden."
(SR-Tagblatt, 2. März 1933) 
 
 
Nach dem ersten Meisterschaftssieg empfängt man die Mannschaft von Union Straubing:
 
 
Sp.V. Alburg - Union Straubing
3 : 0 (0 : 0)
 
"Wider Erwarten lieferten sich obige Vereine eine mäßige Partie. Bis zur Halbzeit hatte Union teilweise mehr vom Spiel; doch der schwache Sturm kapitulierte jeweils vor der guten Hintermannschaft Alburg. In der 2. Halbzeit erreichte der gefährlichere Angriff des Platzvereins durch 3 Treffer seine 2 Punkte. Schiedsrichter Winkerl, Straubing, leitete mit großer Umsicht."
(SR-Tagblatt, 15. März 1933)
 
  
Nach dem vierten Spieltag ergibt sich also folgendes Tabellenbild der Kreismeisterschaft:
 
F.C. Kagers 4
23 : 9
6
FC. Eintracht 3
18 : 8
5
F.V. Aiterhofen 3
8 : 2
5
Straubinger Kickers 2
9 : 2
4
Sp.V. Alburg 4
10 : 11
4
Union Straubing 4
13 : 15
3
V.f.R. Oberschneiding 1
5 : 0
2
A.S.V. Straubing 2
9 : 9
2
Rain-Atting 4
14 : 15
2
F.C. Irlbach 4
7 : 20
1
Sp.V. Kirchroth 3
3 : 28
0
 
Nach einer längeren Pressepause, in der die Alburger 2 Niederlagen und 1 Sieg einfahren, trifft man am 9. April auf das Team des A.S.V. Straubing:
 
  
SpV. Alburg - A.S.V. Straubing
2 : 0 (1 : 0)
 
"Beide Vereine zeigten ein sehr interessantes Spiel. Schon in der ersten Viertelstunde kam Alburg durch Mißverständnis der gegnerischen Hintermannschaft zu einem leichten Tor. Mitte der zweiten Halbzeit sicherte sich Alburg durch ein zweites Tor die Punkte. Schiedsrichter Winkerl, Straubing, war dem Spiel ein guter Leiter."
(SR-Tagblatt, 12. April 1933)
 
FC Eintacht 7
38 : 16
13
Straubinger Kickers 6
31 : 11
10
V.f.R. Oberschneiding 5
12 : 6
9
F.V. Aiterhofen 7
16 : 11
9
F.C. Kagers 7
32 : 29
8
Sp.V. Alburg 8
17 : 21
8
A.S.V. Straubing 6
12 : 15
4
F.C. Irlbach 7
15 : 25
4
Union Straubing 6
17 : 33
3
Sp.V. Kirchroth 6
6 : 32
2
Rain-Atting 7
22 : 30
2
 
Nach einem weiteren Sieg der Alburger Mannschaft, wodurch man zwischenzeitlich den 4. Rang einnehmen kann ( 9 Spiele, 18:21 Tore, 10 Punkte; SR-Tagblatt, 26. April 1933 ), trifft man am 30. April auf Oberschneiding, dem die Alburger unterliegen. Einer weiteren Niederlage am 7. Mai folgt das Spiel gegen die kombinierte Mannschaft von Rain und Atting. Dabei kommt es zu einer höchst kuriosen Szene, die den "lockeren" Spielbetrieb dieser Zeit eindrucksvoll dokumentiert:
 
  
FC Rain-Atting komb. - Sp.V. Alburg
2 : 1 (0 : 0)
 
"Beide Mannschaften trafen sich am Sonntag zum fälligen Rückspiel. Rain - Atting hatte Anstoß, war aber der Gästemannschaft nicht gewachsen. Mit 0:0 wurden die Seiten gewechselt. Bald nach Wiederanstoß kam Alburg mit 1:0 in Führung. Rain - Atting konnte dann aufholen. Wegen starken Regens verließ der Schiedsrichter das Spielfeld und übergab seinen Posten einem Schulknaben. Mit 2:1 endete das Spiel."
(SR-Tagblatt, 17. Mai 1933)
 
  
In der Tabelle nimmt der Sportverein Alburg nun den 6. Platz ein mit 22:27 Toren und 10 Punkten nach 10 Spieltagen. Damit ist die Vorrunde abgeschlossen. 
 
Die Rückrunde beginnt mit einem Paukenschlag, als man die drittplazierten Kickers aus Straubing schlägt:
 
  
SpV. Alburg - Straubinger Kickers
2 : 1 (2 : 1)
 
"Einen überaus spannenden Kampf lieferten sich beide Mannschaften in Alburg. In der zwanzigsten Minute kamen die Gäste durch Versagen der Alburger Hinter - Mannschaft zu einem billigen Tor. 2 Minuten später erzielte Alburg durch Elfmeter den Ausgleich. Noch vor der 2. Halbzeit konnte Alburg einen 2. Treffer buchen. Die zweite Halbzeit verlief torlos. Schiedsrichter Wenninger, Straubing, leitete mangelhaft."
(SR-Tagblatt, 24./25. Mai 1933)
 
  
Im nächsten Spiel gegen die Aiterhofener Mannschaft bleibt man nach einer Energieleistung wiederum ungeschlagen:
 
  
F.V. Aiterhofen - SpV. Alburg
3 : 3 (3 : 0)
 
"Am Christi Himmelfahrtstag standen sich obige Mannschaften in Aiterhofen gegenüber. Bereits in der 10. Minute konnte Aiterhofen den Führungstreffer erzielen. Bis zum Wechsel können sie durch zwei weitere Tore auf 3:0 erhöhen. Nach der Pause nützten die Gäste eine schwache Viertelstunde der EInheimischen durch drei glückliche Treffer geschickt zum Ausgleich aus. Im Endspurt konnte sich keine der beiden Seiten mehr erfolgreich durchsetzen, so daß es beim 3:3 blieb. Der Schiedsrichter Herr Hofbauer, Straubing, konnte nicht immer entsprechen."
(SR-Tagblatt, 31. Mai 1933)
 
  
Aufgrund des allgemeinen politischen Lage im Frühjahr / Sommer 1933 ( Machtübernahme der NSDAP ), deren Auswirkungen bis in die kleinsten Gemeinden zu spüren sind, scheint es zu freiwilligen und unfreiwilligen Mannschaftsrückzügen zu kommen ( FC Irlbach und SpV. Kirchroth ). So erscheint am 5. Juli 1933 eine korrigierte Tabelle zur Fußball-Kreismeisterschaft Straubing mit jetzt neun Mannschaften:
 
FC. Eintracht
12
56 : 20
19
V.f.R. Oberschneiding
11
36 : 31
17
Straubinger Kickers
12
53 : 35
16
F.C. Kagers
12
48 : 24
16
F.V. Aiterhofen
12
29 : 29
13
A.S.V. Straubing
12
36 : 44
10
Sp.V. Alburg
14
28 : 43
8
Rain-Atting
11
20 : 35
7
Union Straubing
12
25 : 50
4
 
In derselben Ausgabe der Tageszeitung ist ersichtlich, daß sich in Alburg auch eine Schülermannschaft etabliert hat, die ihr erstes "offizielles" Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft Straubing-Süd mit 1 : 3 (0 : 2) verliert.
 
 
 
Leider ist den folgenden Ausgaben des Straubinger Tagblatts der Ausgang der Kreismeisterschaft nicht zu entnehmen - fest steht jedoch, daß die Alburger Mannschaft nach Beendigung der Meisterschaft im hinteren Tabellendrittel landet. Dies ist auf längere Sicht die letzte Nennung des Sportvereins Alburg, dessen Vereinstätigkeit wohl auf Betreiben der nationalsozialistischen Gleichschaltungs - Maschinerie zum Leidwesen der Alburger Jugend und Fußballanhänger nach 5 Jahren Spielbetrieb im Sommer 1933 zum Erliegen kommt. Hierfür dürften wohl politische und vor allem wirtschaftliche Gründe den Ausschlag gegeben haben.

Neuer Anlauf 1946 - 1948

Die Jugendmannschaft um 1947


Kurz nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wird der Alburger Fußballverein als Viktoria Alburg unter Leitung von Rolf Volker mit seinem kleinen Mitarbeiterstab - Schmalzbauer, Kelnhofer und Rudolf Retzer - im Jahr 1946 wohl mit Erlaubnis der amerikanischen Militärregierung erneut aus der Taufe gehoben - allerdings sollte es nur kurzes Intermezzo werden. Trotz aller Schwierigkeiten - die Jugendarbeit wird auch in den schweren Nachkriegsjahren nicht vernachlässigt. Eine Jugendmannschaft mit Alburger Lausbuben absolviert regelmässig Freundschaftsspiele (siehe Foto rechts aus dem Privatbesitz J. Krieger).

Die Jugendmannschaft um 1947

 obere Reihe v.l.:?, ?, Loibl Alfons, ?, ?
mittlere Reihe v.l.: Krieger Josef, Ruhland Josef, ?
untere Reihe v.l.: ?, Schoppel Alfred, ?




Saison 1947/48


Am 12. September 1947 berichtet der Niederbayerische Anzeiger vom Beginn der Meisterschaften in der Bezirksklasse I/III Straubing. An dieser Runde nehmen teil: FC Straßkirchen, TSV Kötzting, RSV Ittling, FSV Straubing, FC Geiselhöring, TSV Straubing II, FC Bogen und unser wiedergegründeter Club Viktoria Alburg. Der Ausgang der ersten Spiele ist aus dieser "Not-Zeitung" nicht ersichtlich. Erst am 7. Oktober sind Ergebnisse zu finden, darunter: "Viktoria Alburg - RSV Ittling 3 : 1". Das nächste Spiel in Kötzting geht mit 2 : 4 verloren und auch das Heimspiel gegen den FSV Straubing endet mit einer 0 : 4-Schlappe. Am Freitag, 31. Oktober 1947 erscheint folgender Vorbericht: "TSV Reserve empfängt Viktoria Alburg. Im Rahmen der Meisterschaft der II. Liga spielt am Sonntag vorm. 10.30 Uhr auf dem Sportplatz an der Regensburger Straße die TSV Reserve gegen Viktoria Alburg. Die TSV Reserve will trotz ihrer Niederlage am Vorsonntag auch weiterhin bei der Vergebung der Meisterschaft ein gewichtiges Wort mitsprechen und wird in ihrer stärksten Aufstellung antreten. Alburg wird aber trotzdem bestrebt sein, einen Gegner abzugeben, der einen Sieg der Platzherren nicht leicht machen wird."

Trauriges Fakt ist, daß in der Tabelle der Bezirksklasse I/III vom 14. November 1947 Viktoria Alburg nicht mehr geführt wird, was auf einen Mannschaftsrückzug schließen läßt. Eine Erklärung liefert die Festschrift von 1986: "Leider kann sich der Verein zum Mißfallen der wenigen Alburger Jugendspieler und Sportanhänger wegen akuten Spielermangels und der Zeit entsprechenden finanziellen Probleme (noch) nicht etablieren, so daß 1948 die erneute Auflösung erfolgt."


Der endgültige Durchbruch 1956

 
Der Sportplatz an der Geiselhöringer Straße wird in den fußballosen Zeiten seit 1947/48 nur mehr als Bolzplatz oder zur Abhaltung von Volksfesten benutzt, so auch vom 20. bis 22 Juli 1956. Wie der Tagespresse zu entnehmen ist, wird damals ein Riesenbierzelt mit über 2000 Personen Fassungsvermögen aufgestellt. Zwei Wochen später wird ein erneuter Versuch gestartet, einen Fußballverein in Alburg aus der Taufe zu heben: "Alburg. (Gründungsversammlung) Am Mittwoch findet im Irlbacher Bierstüberl um 20 Uhr eine Gründungsversammlung des Fußballvereins Viktoria Alburg statt." (SR-Tagblatt, 6. August 1956). Dies sollte sich als Erfolg auf ganzer Linie erweisen. In der Gastwirtschaft "Irlbacher Bierstüberl" des Gastwirts Alois Bräu in der Bachstraße (Allachstraße) wird am 8. August 1956 der
 
 
von einer Gruppe enthusiastischer Fußball-Fans aus Frauenbründl unter Führung von Hermann Obermaier und etlichen jungen Alburgern zum dritten Mal gegründet - und diesmal stehen die Vorzeichen günstig.
   
Bei der Gründungsversammlung werden von insgesamt 52 neuen Mitgliedern neben 1. Vorstand Alois Bräu zum 2. Vorstand Franz Landstorfer sen., zum Geschäftsführer Helmut Metzner, zum Kassier Georg Marklseder und zum Schriftführer Paul Schöppl gewählt. Die einheimische Bevolkerung steht der Angelegenheit anfänglich mit Skepsis und Mißtrauen gegenüber. Doch die Begeisterung innerhalb des Vereins und die Konsequenz und Einsatzbereitschaft der Mitglieder überzeugen innerhalb kurzer Zeit viele Skeptiker, sich dem FC Alburg anzuschließen.
 
Neben den aktiven Spielern und Funktionären stehen folgende Namen in der Anwesensheitsliste: Maria Bräu, Johann Babl, Josef Baumann, Franz Bayer, Hans Dietl, Karl-Heinz Dittmann, Max Eckmann, Max Falter, Peter Gartner, Xaver Gruber, Toni Haseneder, Herbert Kasparzyk, "Gago" Kelnhofer, Xaver Landstorfer, Franz Landstorfer jun., Adolf Meier, Michael Meier, Sophie Riedl, Adolf Schedlbauer, Karl Schedlbauer, Erwin Schleinkofer, Manfred Schöbl, Josef Schönauer, Bernhard Schraml, Hans Sitzberger, Heinz Süß, Georg Sprenger, Hubert Tippel, Alois Weiß, Herbert Weiß, Willi Wohlhaupter, Franz Zach, Helmut Zach.
 
Die Presse berichtet unter der Überschrift "Der Fußball rollt wieder" folgendes: "Alburg. Die Alburger Sportfreunde hielten am Mittwoch im Irlbacher Bierstüberl die Gründungsversammlung des Fußballvereins "Viktoria" ab. Von den Anwesenden wurde einstimmig als erster Vorstand gewählt Alois Bräu, als zweiter Vorstand Helmut Metzner, als Kassier Georg Marklseder und als Geschäftsführer Paul Schöppl. Es ist sehr zu begrüßen, daß die Freunde des grünen Rasens wieder zur Geltung kommen und die Mitglieder des Fußballvereins "Viktoria" Alburg sich bereits mit viel Sportbegeisterung dem Training widmen." (SR-Tagblatt, 11. August 1956).
 

Der kontinuierliche Aufstieg 1956 - 1966

 
Bald nach der Gründung kommt der schnelle sportliche Aufschwung mit einer langen Reihe von Meisterschaften in allen Altersklassen. In dieser Zeit, die den Alburgern auch den Beinamen "Pokalschreck" einbringt, ragt die hervorragende Pionierarbeit der Trainer Martin Oppelt (Seniorentrainer 1956-1966, Schüler- und Jugendtrainer 1956-1961), Fritz Buchäckert (Schüler- und Jugendtrainer 1961-1964) und Albert "Al" Aumeier (Schüler- und Jugendtrainer 1964-1966) heraus, die damals auf dem Sportplatz an der Geiselhöringer Straße (heute Jahnstraße) mit ihren Mannschaften für Furore sorgen.
 

C-Klasse Straubing 1956 - 1958

 

Saison 1956/57

 
Am Samstag, 18. August 1956 erscheinen die ersten Vorberichte zum Saisonstart der C-Klasse Straubing mit der ersten offiziellen Aufstellung der Alburger Gründungsmannschaft: "FSV Reserve - Alburg. Samstag, 17.30 Uhr, FSV-Platz. Mit Alburg stellt sich ein Neuling auf der Wittelsbacherhöhe vor. Die Reservisten tun gut, den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. FC Viktoria Alburg: Süß, Gschaid, Meier II, Meier I, Obermeier, Goldmann, Sitzberger, Dittmann, Wohlhaupter, Dietl, Landstorfer; Ersatz: Schedlbauer." Im Eifer des Gefechts vergißt man, für einige der Spieler die vom Bayerischen Fußballverband geforderten Spielerpässe zu beantragen: Im Vertrauen auf die Abmachung mit dem Gegner, dem eine Identifizierung durch Personalausweis genügt, wird das Spiel trotz Formfehler durchgeführt - mit folgendem Ergebnis.
 
FSV Reserve - FC Vikt. Alburg
x : 0
 
"In diesem Spiel kamen die Gäste zu einem Sieg, der allerdings nicht gewertet werden kann, da in ihren Reihen Spieler waren, die keine Spielberechtigung für den neuen Verein hatten. Somit kommt für diese Begegnung obige Wertung in Frage." 
(SR-Tagblatt, 20. August 1956)
Aus der Tabelle sind die 11 Gegner der Alburger Mannschaft ersichtlich: TSV Ilmberger, FSV Privat, SV Altenbuch, SV Neukirchen, DJK Leiblfing, SV Oberschneiding und SV Salching. Die Teams FSV Reserve, TSV Junioren, FC Straßkirchen II und TSV Bogen II starten außer Konkurrenz und besitzen kein Aufstiegsrecht.
 

Senioren I C-Klassen-Vizemeister